Wer hätte das gedacht? Nach knapp acht Wochen täglichem Weißbierkonsum und einer wöchentlichen Kletter- und Laufleistung, die stark gen null tendiert, war es am Samstag tatsächlich der fünfte Platz auf dem lokalen Jedermann-Bouldercup in Münchens High East. Da die ersten drei Plätze quasi von lokalen Größen teilweise mit DAV Hintergrund belegt wurden, ist der Fünfte wirklich sehr in Ordnung.
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Zwei Zentimeter vor der Nasenspitze nichts als eine kalte, graue Wand: Sie hypnotisiert mich oder ich hypnotisiere sie. So genau kann man das nicht sagen. Wir schauen uns an und versuchen nicht zu zwinkern: ein stiller Dialog. Wer zwinkert, hat verloren. Wer nach unten schaut auch.
Dort krallen sich nämlich meine Zehenspitzen in einen Vorsprung, auf dem selbst die behändeste Geiß freiwillig kein Mittagsschläfchen halten würde. Obwohl es ein schöner Platz wäre. Südwand und gefühlte 45 Grad. Noch viel weiter unten erstreckt sich das pure Grauen: winzig kleine Olivenbehainte Terrassen, die so weit weg sind, dass ich beschließe die nächste Version meines Lebenslaufs um den Punkt “Erfahrung in der Fernerkundung” zu ergänzen. Wenn, ja WENN ich das hier überlebe. Mein Blick schweift über die Wiese mit den Olivenbäumen. Meine Flipflops: zwei orangerote Pixel auf meiner Retina. Oder eine Fatamorgana. So genau kann ich das nicht sagen.